L-Tryptophan nimmt in der orthomolekularen Medizin einen hohen Stellenwert ein, da es für die Produktion verschiedener Stoffe im Körper benötigt wird und somit am Stoffwechsel und der Energieerzeugung beteiligt ist.
L-Tryptophan ist eine essentielle Aminosäure, die in eiweißhaltigen Lebensmitteln, wie Haferflocken, Cashewkernen oder auch Sojabohnen enthalten ist. Da jeder Mensch einen individuellen Bedarf an Aminosäuren hat und immer nur ein Bruchteil vom Körper aufgenommen werden kann, bieten sich Nahrungsergänzungen an, um den Tagesbedarf an Tryptophan abzudecken.
L-Tryptophan wird im Körper in das „Glückshormon“ Serotonin umgewandelt und hat somit eine stimmungsaufhellende Wirkung. Die Wirksamkeit gegenüber Depressionen wurde mehrmals untersucht, wodurch L-Tryptophan als wichtigstes Antidepressivum ohne Nebenwirkungen bekannt wurde.[1]
Serotonin wiederum bildet im menschlichen Organismus auch das körpereigene Hormon Melatonin, das wiederrum unseren Schlaf steuert. Tryptophan regelt somit maßgeblich unseren Schlaf-Wach-Rhythmus.
Zu viel Hektik und Stress und eine ungesunde Lebensweise können diese positiven Wirkungsweisen beeinflussen und einen Tryptophanmangel als Folge haben. Dieser führt dann zu Müdigkeit und Schlafstörungen, Depressionen und Stimmungsschwankungen.
[1] Roiser JP, Levy J, Fromm SJ, Nugent AC, Talagala SL, Hasler G, Henn FA, Sahakian BJ, Drevets WC. The effects of tryptophan depletion on neural responses to emotional words in remitted depression. Biol Psychiatry. 2009 Sep 1;66(5):441-50. Epub 2009 Jun 17